Arbeitszentrum

Arbeitszentrum für arbeitslose Menschen mit Behinderung

Die Arbeit im Arbeitszentrum ist für arbeitslose Menschen mit Behinderung in Kroatien eine Form von Rehabilitation und eine Aktivität, deren Ziel es ist, die für die Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen notwendigen beruflichen und sozialen Kompetenzen und Fertigkeiten zu fördern und zu entwickeln.

Das Arbeitszentrum von URIHO hat seine Tätigkeit am 6. April 2009 aufgenommen. Im Mittelpunkt des Arbeitsprogramms steht die Absicht, die Potenziale von Menschen mit Behinderungen zu verwirklichen. Seine Besonderheit liegt darin, dass das Tempo und der Umfang des Programms an die Fähigkeiten, Kenntnisse und Fertigkeiten jeder einzelnen Person mit Behinderung angepasst sind. Das bedeutet, dass der Zugang zur der Arbeit mit Menschen mit Behinderungen ausgesprochen individuell ist.

Die wichtigsten Ziele, die mit der Gründung des Arbeitszentrums für Menschen mit Behinderungen erfüllt werden, sind:

  • Förderung der Arbeitspotenziale von arbeitslosen Menschen mit Behinderung,
  • Auffrischung von fachlichem Wissen und Fertigkeiten, sowie Verbesserung der kommunikativ-sozialen Kompetenzen,
  • Bewertung der Beschäftigungsfähigkeit von arbeitslosen Menschen mit Behinderung,
  • Unterstützung bei der Suche einer angemessenen Arbeit,
  • Förderung der gesellschaftlichen Inklusion von Menschen mit Behinderung in der Gemeinschaft.

Zur Zielgruppe des Arbeitszentrums gehören weniger beschäftigungsfähige Personen mit Behinderungen, die ihren bisher erworbenen Kenntnissen und Fertigkeiten entsprechend in Behindertenwerkstätten und integrativen Betrieben tätig sind oder sich auf dem offenen Arbeitsmarkt befinden.

METHODEN DES ARBEITSZENTRUMS

Das Programmkonzept umfasst folgende Gruppen von Maßnahmen:

  • Auswahl der Nutzer,
  • Durchführung der sog. Diagnosewochen,
  • Durchführung von Programmen der Arbeitsdiagnostik zur Feststellung der noch bestehenden Arbeitsfähigkeit, Kenntnisse, Fertigkeiten und Angewohnheiten der Menschen mit Behinderungen, die in der früheren Ausbildung oder Vorbereitung für selbstständiges Leben und Arbeit erworben wurden,
  • Aufzeigen von Perspektiven,
  • Durchführung von Programmen und Arbeitstrainings zur Erhaltung und Weiterentwicklung von Arbeitsfertigkeiten, sowie zum Erwerb neuer Kenntnisse, Fertigkeiten und Angewohnheiten für unterschiedliche Berufe (Hilfskraft in Schneiderei, Buchbinderei, Schlosserei, Schusterei, bei Lederwarenproduktion und ganz neu – Hilfskoch),
  • Durchführung von Programmen sozial-kommunikativer Maßnahmen im Rahmen der verlängerten Rehabilitation von Nutzern,
  • Unterstützung der Nutzer mit Bewertung des Niveaus der Beschäftigungsfähigkeit von Personen mit Behinderungen,
  • Arbeitspraktikum / Probearbeit (On-the-Job-Training) der Nutzer
  • Vermittlung bei der Anstellung und Unterstützung von Menschen mit Behinderungen bei dem Übergang vom Arbeitszentrum in eine Behindertenwerkstatt oder an den offenen Arbeitsmarkt (mit Job-Coaching und bei Bedarf Unterstützung bei der Anstellung).

Diese Tätigkeiten werden von einem interdisziplinären und interinstitutionellen Team von Experten ausgeführt: Ausbildern für verschiedene Berufe, Sonderpädagogen, Sozialarbeitern, Psychologen, Technologen und Fachberatern der Kroatischen Arbeitsagentur.

Dabei werden unterschiedliche Formen und Arbeitsansätze angewendet, wie beispielsweise:

  • Individuelle Arbeit mit Nutzern (Erwerb von neuen Kenntnissen, Fertigkeiten und Angewohnheiten, Beobachtung, Verhaltenssteuerung, Interviews),
  • Gruppearbeit – Workshop sozialer und kommunikativer Kompetenzen (der sog. Soft Skills),
  • Teamsitzung (am Ende jedes Monats, bei Bedarf auf häufiger),
  • Arbeit mit den Familien der Nutzer,
  • Arbeitspraktikum / Probearbeit (On-the-Job-Training) der Nutzer
  • Kontakte mit Arbeitgebern über die Kroatische Arbeitsagentur und Vertreter des Teams des Arbeitszentrums (nach den ersten Bewertungen der Beschäftigungsfähigkeit des Nutzers) usw.

Die Dauer der Maßnahmen des Arbeitszentrums für einen Nutzer beträgt derzeit sechs Monate. Hinsichtlich der Struktur und des Schwierigkeitsgrades der Behinderung wäre es, objektiv betrachtet, notwendig, ein Training in Dauer von zwölf Monaten zu ermöglichen, wie auch in Ausnahmefällen eine Verlängerung um sechs weitere Monate.

Während der Arbeit und des Aufenthaltes des Nutzers im Arbeitszentrum werden Schwierigkeiten beobachtet, die sich zusätzlich negativ auf die Beschäftigungsfähigkeit des Nutzers auswirken können, wenn sie nicht auf entsprechende Weise behandelt werden:

  • fehlende Motivation,
  • wenig Selbstvertrauen,
  • unzureichende soziale Unterstützung für die Person mit Behinderung,
  • emotionale Folgen der nachträglich erworbenen Behinderung.

Deshalb werden gleichzeitig Programme psychosozialer Unterstützung in Form von sozial-kommunikativer Trainings durchgeführt, um Einsicht in persönliche Problem zu bekommen, Selbstvertrauen zu entwickeln und zu stärken, das persönliche Wertesystem zu organisieren, bestehende Arbeitspotentiale zu nutzen, die Motivation zu steigern, gesellschaftlich ins Alltagsleben eingebunden zu werden u.ä.

Die Trainings im Bereich Arbeit – Gesellschaft – Kommunikation umfassen folgendes:

  • Teilnahme an Workshops „Alltagskompetenzen-Training“ – Kommunikation, Entscheidungsfindung, Problemlösung, Kreativität und kritisches Denken, Emotionen erkennen und ausdrücken, Selbstbewusstsein, Selbstwertgefühl, Empathie,
  • Besuche verschiedener Veranstaltungen, Theater, Kino, Stadtbesichtigungen, Besuche bei Vereinen von Menschen mit Behinderungen, lehrreiche und unterhaltsame Inhalte,
  • Teilnahme an kreativen Workshop, künstlerischer Ausdruck, Hören von Musik, Musizieren, Sportförderung, Teilnahme an verschiedenen Sportaktivitäten…
ERGEBNISSE DES ARBEITSZENTRUMS

Seit 2009 wurden 51% der Nutzer als beschäftigungsfähig in den Berufen, für die sie ausgebildet wurden, bewertet. 49% der Nutzer wurden als vorübergehend nicht beschäftigungsfähig in den Berufen, für die sie ausgebildet wurden, bewertet, und zwar aus den folgenden Gründen:

  • die durchschnittliche Arbeitsleistung lag weit unter 50% (ein im beobachteten Zeitraum akzeptables Minimum in der Behindertenwerkstatt),
  • die Produktionsqualität war stark unterdurchschnittlich,
  • das Niveau der sozial-kommunikativen Kompetenzen lag weit unter dem, was eine minimale gesellschaftliche und arbeitsmäßige Anpassung ermöglichen würde (wurde auch mittels Workshops zur Förderung der sozial-kommunikativen Kompetenzen nicht besser)

58% der beschäftigungsfähigen Nutzer haben innerhalb von sechs bis zwölf Monaten nach Abschluss des Trainings eine Beschäftigung gefunden. Von der Gruppe der vorübergehend nicht beschäftigungsfähigen Nutzer haben 25% eine einfache Beschäftigung als Hilfsarbeiter gefunden, als Reinigungskraft, Gartenpfleger oder andere einfachn Hilfsarbeiten, zu einem großen Teil über öffentliche Arbeiten.

Die durchschnittliche Nutzerzufriedenheit mit den Aktivitäten des Arbeitszentrums beträgt sogar 4,5.

Beim Wettbewerb des Kroatischen Netzes für Entwicklung und Kreativität 2010 hat das Arbeitszentrum von URIHO am 21. April 2010 den großartigen zweiten Platz in der Kategorie „Kreative und innovative Projekte der Förderung und Entwicklung der Akzeptanz der Vielfalt im Wirtschaftsumfeld“ gewonnen.

URIHO REHABILITATION SERVICE

Adresse: Zagreb, Avenija Marina Držića 1

Telefon: 01/6184 198

Telefon: 01/6430 053

Telefax: 01/6185 089

E-mail: ana.baric@uriho.hr

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